Was ist das?
Scrum Master ist eine Rolle der Scrum Methodik. Der Scrum
Master ermöglicht dem Team die Anwendung von Scrum. Er gehört nicht zum Team
selbst. Insbesondere ist er dem Management der Organisation gleichgestellt, um
Probleme des Teams in der Organisation beheben zu können.
Wozu kann ich das verwenden?
Scrum basiert auf Erkenntnis und Eigenverantwortung. Daher
steuern sich die Teams selbst, so dass sie aus Planung und Erkenntnis lernen.
Der Scrum Master muss daher außerhalb des Teams angesiedelt sein, damit nicht er
das Team steuert – das Team soll autark, auf das Ziel hin gerichtet agieren.
Damit fördert Scrum die Eigenverantwortung, die Zielorientierung und das
Erkenntnis-basierte Vorgehen.
Gleichzeitig agiert der Scrum Master in der Organisation,
vor allem im Management, um die möglichst reibungsfreie Ausführung des Scrum
Prozesses zu ermöglichen.
Worauf muss ich achten?
Der Scrum Master muss Mitglied des Managements sein: er muss
auf Augenhöhe mit Managern in der Organisation interagieren, um die vom Team
identifizierten Anforderungen an die Organisation zu realisieren.
Der Scrum Master darf nicht Teammitglied sein – auch nicht,
wenn gerade kein Scrum Master zur Verfügung steht! Viele Anfänger-Teams gehen
fälschlicherweise nach wenigen Wochen davon aus, dass sie die Scrum-Mechanismen
bereits verstanden hätten. Eine Vermischung von Rollen ist erst nach Jahren und
nur für erfahrene Scrum-Teams möglich, aber auch dann bedeutet dies in der
Regel einen Leistungsverlust!
Ein Scrum Master ist zudem nicht der disziplinarische
Vorgesetzte eines Teammitglieds. Er ist zwar Mitglied des Managements, steht
aber zwingend außerhalb der Linienorganisation.
Eine Vermischung von
Scrum Master Rolle und Linienorganisation oder Teamorganisation führt in
der Regel zu einem Abfall der Leistung – den viele Unternehmen nicht
wahrnehmen, weil sie bereits sehr früh Mischformen zulassen: sie haben dann den
erreichbaren Wirkungsgrad noch gar nicht erfahren.
Beispiele
- Das Team will ein physikalisches Scrum Board einrichten, um seine Tätigkeiten zu visualisieren und zu koordinieren. Das Unternehmen hat Großraumbüros eingerichtet, in denen keine Poster etc. an den Wänden aufgehängt werden dürfen. Ein dauerhafter Teamraum steht auch nicht zur Verfügung.
- Der Scrum Master identifiziert die beteiligten Ansprechpartner und erklärt ihnen die Wichtigkeit des Vorhabens zur Selbststeuerung des Teams.
- Ggf. eskaliert er Verweigerungshaltungen an die oberste Geschäftsführung, damit diese entscheiden kann, ob sie die Leistungssteigerung des Teams oder die strikte Einhaltung der Hausordnung priorisiert.
- Das Team zeigt Schwächen in internen Diskussionen: Mitglieder schweifen ab oder lassen andere nicht ausreden, einzelne Mitglieder dominieren, etc.
- Der Scrum Master spricht mit einzelnen Mitgliedern, um sie zu motivieren, sich zu Wort zu melden.
- Der Scrum Master richtet eine Team-bildende Maßnahme außerhalb des Arbeitsalltages ein.
- Der Scrum Master konfrontiert das Team in einer dafür eingerichteten Sitzung mit seinen Beobachtungen und moderiert die Diskussion – bei erfahrenen Teams sehr effektiv, bei unerfahrenen Teams mitunter sehr heilsam.