Für große Projekte taugt Scrum nicht!
Wird gerne auch abgewandelt zu: in traditionellen
Unternehmen geht Scrum nicht! Stimmt’s? Tja – kommt darauf an, wie Sie denn
bisher Ihre großen Projekte gemanaged haben. Die agile Fraktion kümmert sich
herzlich wenig um Budgets und Zuständigkeiten – man setzt einfach voraus, dass
sich das Management bereits darum kümmert. Wie das Management das macht, liegt
außerhalb der Kernmethodik von Scrum. Der Witz an der Sache ist: genau genommen
ändert sich an den Projektvorbereitungen nicht so viel, wenn Sie dann auf
„Agile“ umsteigen! Oder wird Ihnen irgendjemand in Ihrem Konzern mal eben so
1-2 Millionen Euro genehmigen, wenn Sie weder Umfang noch Termin benennen
können?
Die Frage ist ja eher, wie Sie zu einer Aussage dazu kommen:
Aussage zu...
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Traditionell
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Agil
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Budget
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Sie investieren sehr viel Zeit in
Da Sie den Budget-Rahmen meist vorher kennen, machen Sie alle Klimmzüge, um irgendwie im Bereich zu bleiben. |
Sie investieren viel Zeit in
Wenn Sie über den Rahmen hinauskommen, sprechen Sie mit
den Anforderungsgebern und streichen Anforderungen durch Priorisierung.
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Termine
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Ihre Planung (s.o.) führt in MS Project oder einem anderen
Tool zu einer Zeitaussage. Ihre Vorlagen erinnern Sie daran, Zeit (und
Aufwand) für Test und Bugfixing sowie Stabilisierung und Wartung nach Go-Live
zu reservieren.
Spätestens jetzt sprechen Sie mit den Stakeholdern, um
Inhalte herauszunehmen, damit es noch passt.
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Sie erstellen eine sehr grobe Release-Planung auf Basis
der bisherigen Team-Geschwindigkeit und fügen Release-Sprints ein.
Termine werden sich ändern - machen Sie das doch einfach transparent durch Zeitpuffer! |
Umfang
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Anforderungen haben Sie bereits aufgelistet – für die
gesamte Laufzeit, alles andere wird durch ein rationales Change Request
Verfahren abgewickelt: damit kann Ihnen keiner mehr etwas vorwerfen.
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Der Umfang wird sich ändern. Schon morgen. Sie passen sich
von Sprint zu Sprint an – und nutzen das Budget für den wirklich gewünschten
Nutzen.
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Zuständigkeiten
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Sie haben rechtzeitig den Projekt-Sponsor ausgemacht und
binden ihn ein. Im Zweifel hat er mehr zu sagen als die Benutzer des Systems.
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Die Anwender – vertreten durch den Product Owner – reden
mit. Kein „Wünsch Dir Was“, sondern direktes Feedback in beide Richtungen:
„Das Feature wird sehr teuer!“ vs. „Die Umsetzung
erleichtert meine Arbeit nicht!“
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Sehr wichtige Elemente für die erfolgreiche Verwendung von
agilen Methoden sind Transparenz und Vertrauen. Mussten Sie gerade lachen, weil
Transparenz durch die vielfältigen Reporting-Ebenen sowieso verlorengeht? Wie
wäre es, wenn sich das ändern würde?
Scrum never fails!
Gerne auch mit einem Augenzwinkern kolportiert.
Ich meine:
vertrauen Sie keiner Methode! Nur Menschen lösen Probleme, nicht Methoden. Schon
gar nicht Methoden, die man auf Papier kauft und ins Regal stellt...
Vereinfacht gesagt, können Sie mit Wissen, Methoden und
Maschinen sehr gut vorhersagbare Aufgabenstellungen bearbeiten, während Sie
hingegen für komplexe Problemstellungen Ideen und Können benötigen.
Zur
vertiefenden Lektüre empfehle ich das „Institut für Institut für dynamikrobuste Höchstleistung“ und die kompakten „Denkzettel“, insbesondere Nummer 16.
In einem Scrum-Team kann sich keiner mehr verstecken!
Ein Management-Traum! Endlich wird deutlich, wer reinhaut
und wer nur CO2 produziert! Dann schmeißen wir jedes Jahr die schlechtesten 10%
raus?
In jedem Team werden Sie gruppendynamische Effekte aller
Arten beobachten, bis hin zu „den / die ziehen wir doch mit“ und auch „mit dem
Bart passt der nicht bei uns ins Team“.
Bei Scrum ist es zunächst Aufgabe des Managements, das Team
zusammenzustellen. Der ScrumMaster soll für die Team-Findung sorgen, also
Storming – Norming – Performing usw. Das Team kann natürlich sich über seine
Zusammensetzung Gedanken machen. Aber möchten Sie wirklich ein Team aus lauter
Superhelden haben? Die Kunst ist doch, aus dem, was man vorfindet, das
Beste zu machen.
Wie in der Bundesliga: natürlich kann man sich verstärken oder mal jemanden auf die Bank setzen. Und eine Mannschaft aus lauter Superstürmern gewinnt keinen Pokal.
Wie in der Bundesliga: natürlich kann man sich verstärken oder mal jemanden auf die Bank setzen. Und eine Mannschaft aus lauter Superstürmern gewinnt keinen Pokal.
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